Ein Tag als Planer*in

Wenn Sonja morgens mit dem Fahrrad in die Arbeit fährt, dann fährt sie eine Straße entlang, die sie selbst geplant hat. Als Planerin der Stadt Wien – Straßenverwaltung und Straßenbau entwirft sie begrünte Plätze und Straßen, neue Radwege und mehr. So macht sie den öffentlichen Raum Tag für Tag ein Stückchen lebenswerter.

Sonja und ihre Kollegen stehen neben einem Radweg (Foto: Christian Husar MA28)

Als Planerin erstellt Sonja selbständig Straßendetailprojekte, vergibt Leistungen an Ziviltechniker*innen und Fachgutachter*innen und führt Kostenschätzungen von Straßenbauvorhaben durch.

„Mein aktuelles Lieblingsprojekt ist eine ganz normale Straßenbegrünung. Eine bisher hauptsächlich asphaltierte Straße zu begrünen macht richtig viel Spaß! Es ist ein gutes Gefühl, wenn man eine Straße oder einen Radweg entlangfährt und weiß: Das habe ich gemacht.“

Wie alle Planer*innen der Stadt Wien ist Sonja für mehrere Bezirke zuständig und betreut mehrere Projekte gleichzeitig. Sie begleitet ein Projekt von Anfang bis zum Ende der Planung, bis es baureif an die Baugruppe zur Umsetzung übergeben wird. Das kann drei Monate oder auch ein Jahr dauern.

Zunächst gibt es einen Projektauftrag, etwa vom Bezirk, und eine Startbesprechung mit Baugruppe und Straßengrundverwaltung. Hier werden die Grundlagen des Projektes geklärt: Was genau zu tun und worauf zu achten ist. Dann sieht sich Sonja vor Ort die Straße oder den Platz an und dann wird auch schon der erste Entwurf gezeichnet. Fertig ist ein Projekt für Sonja dann, wenn der Startschuss für den Bau gegeben wird.

Bis dahin gibt es in regelmäßigen Abständen Online-Meetings sowie Abstimmungs- und Besprechungsrunden mit den diversen Dienststellen, Magistratsabteilungen und externen Stakeholdern. Sonja arbeitet eng mit den Kolleg*innen von der Baugruppe zusammen, um Detailfragen zu Bau und Umgestaltung zu klären. Außerdem kümmert Sonja sich um Bürger*innen-Anliegen und gibt Auskunft über geplante Projekte. Gute Kommunikation ist das Um und Auf bei ihrem Job.

„Entscheidend ist, zu wissen, wer die richtigen Ansprechpartner*innen sind – zu wissen, wen man anrufen und anschreiben muss. Je länger man dabei ist, desto einfacher wird es.“

Einen Arbeitsalltag gibt es nicht, das ist für Sonja einer der großen Pluspunkte ihrer Tätigkeit. „Das coolste am Job ist, dass er abwechslungsreich ist und man mitten im Geschehen drin ist“, erzählt sie. „Man sitzt nicht nur im Büro; mal ist man vor Ort und sieht sich Orte an, die umgestaltet werden sollen, mal ist man in anderen Dienststellen.“

Kein Projekt ist wie das andere, keine Straße wie die nächste. Deshalb sollten Planer*innen flexibel sein und den Überblick bewahren können. Kreativität ist dabei genauso gefragt wie technisches Verständnis und Teamfähigkeit.

„Man hat die Möglichkeit, seine eigene Arbeitsweise zu entwickeln und seinen eigenen Weg zu finden.“

Flexibilität bietet im Gegenzug auch die Stadt Wien als Arbeitgeberin: Gleitzeit, keine Kernzeiten – das ermöglicht eine individuelle Freizeitgestaltung und eine gute Work-Life-Balance. Zusätzlich ist der Job krisensicher, abwechslungsreich und angesehen. Es ist ein Job, der Spaß und Sinn macht.

Am Ende des Tages fährt Sonja nach Hause, durch eine begrünte Straße in einer lebenswerten Stadt – eine Straße, die sie sie selbst geplant hat.

Sonja und drei ihrer Kolleg*innen präsentieren das Wappen der Stadt Wien (c) Husar